Mieterhöhungsrechner

Mietentwicklung

Wichtige Fakten beim Thema Mieterhöhung in Deutschland:


1. Gesetzliche Grundlagen

  • § 558 BGB (Mieterhöhung zur Anpassung an die ortsübliche Vergleichsmiete): Vermieter können die Miete an die ortsübliche Vergleichsmiete anpassen, müssen dabei aber die gesetzlichen Grenzen einhalten.
  • Kappungsgrenze: Innerhalb von 3 Jahren darf die Miete um höchstens 20 % (in angespannten Wohnmärkten 15 %) erhöht werden.
  • Mieterhöhung nach Modernisierung (§ 559 BGB): Vermieter können 8 % der Modernisierungskosten auf die Jahresmiete umlegen.

2. Voraussetzungen für eine Mieterhöhung

  • Form und Begründung: Die Mieterhöhung muss schriftlich erfolgen und mit einer Begründung versehen sein (z. B. Verweis auf Mietspiegel, Gutachten, Vergleichswohnungen).
  • Zustimmung des Mieters: Der Mieter muss der Erhöhung zustimmen. Tut er dies nicht, kann der Vermieter nach Ablauf der Überlegungsfrist (2 Monate) auf Zustimmung klagen.
  • Fristen: Zwischen zwei Mieterhöhungen müssen mindestens 12 Monate liegen.

3. Ausnahmen von Mieterhöhungen

  • Mietpreisbremse: Bei neuen Mietverträgen darf die Miete in Gebieten mit angespanntem Wohnungsmarkt nicht mehr als 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen.
  • Indexmiete: Bei einer Indexmiete ist die Mieterhöhung an die Entwicklung des Verbraucherpreisindexes gekoppelt.
  • Staffelmiete: Bei Staffelmietverträgen sind Mieterhöhungen bereits vertraglich vereinbart, sodass weitere Erhöhungen ausgeschlossen sind.

4. Mieterhöhung nach Modernisierung

  • Vermieter können die Kosten von energetischen Sanierungen, Barrierefreiheit oder Modernisierungen auf die Mieter umlegen.
  • Dabei sind jedoch Belastungsgrenzen zu beachten:
    • Härtefälle können geltend gemacht werden, wenn die Erhöhung für den Mieter finanziell nicht tragbar ist.

5. Rechte des Mieters

  • Prüfungsfrist: Der Mieter hat das Recht, die Mieterhöhung innerhalb von 2 Monaten zu prüfen.
  • Widerspruch: Der Mieter kann der Erhöhung widersprechen, wenn diese unrechtmäßig oder fehlerhaft begründet ist.
  • Mietminderung: Bei Modernisierungen, die zu Beeinträchtigungen führen, kann der Mieter in dieser Zeit eine Mietminderung geltend machen.

6. Besonderheiten bei Staffelmiete und Indexmiete

  • Staffelmiete: Mieterhöhungen sind für die Vertragslaufzeit ausgeschlossen, außer bei Modernisierungen oder Betriebskostenanpassungen.
  • Indexmiete: Erhöhungen basieren auf der Entwicklung des Verbraucherpreisindexes und sind nicht von der ortsüblichen Vergleichsmiete abhängig.

7. Rechtliche Unterstützung

  • Mieter können sich bei Mietervereinen, Verbraucherzentralen oder spezialisierten Anwälten beraten lassen, wenn sie unsicher sind, ob eine Mieterhöhung rechtens ist.

8. Tipps für Vermieter

  • Transparenz: Eine klare, nachvollziehbare Begründung erleichtert die Zustimmung des Mieters.
  • Mietspiegel verwenden: Die ortsübliche Vergleichsmiete sollte gut dokumentiert sein, z. B. durch den Mietspiegel der Stadt.
  • Kommunikation: Vor einer Erhöhung ist ein persönliches Gespräch mit dem Mieter oft hilfreich, um Konflikte zu vermeiden.

9. Auswirkungen der Mieterhöhung

  • Für den Mieter: Höhere Wohnkosten können finanzielle Belastungen verursachen, insbesondere bei mehreren Erhöhungen in kurzer Zeit.
  • Für den Vermieter: Unrechtmäßige Mieterhöhungen können rechtliche Konsequenzen haben, inklusive Schadensersatzforderungen.

Weitere Rechner: